Ihr Ursprung reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Sie zählen zu den ältesten Senfmühlen der Welt. Der ehemalige Standort der Mühlen ist nicht bekannt. 1931 wurde die Mühlen erstmalig in Belgien restauriert und betrieben. Im Laufe der Zeit wurde sie nach Holland verkauft, wo sie 1993 ihre Dienste einstellen mussten.
Durch Zufall konnte Wolfgang Steffens, gelernter Schlosser und Dreher (seit 1999 eingetragener Senfmüller in der Handwerksrolle Koblenz) diese technischen Denkmäler 1997 in Holland auf einem Trödelmarkt erwerben. Sie befanden sich in einem sehr schlechten Zustand. Mit viel Zeit und Mühe wurde eine der beiden Senfmühlen von Grund auf liebevoll von Wolfgang Steffens restauriert und technisch generalüberholt.
Als Einzelunternehmen begann Wolfgang Steffens am 1. April 1999 mit seiner ersten restaurierten Historischen Senfmühle in Birgel / Vulkaneifel, bevor er nach Cochem umzog. Am 1. Mai 2001 eröffnete er zusammen mit seinem Geschäftspartner Bäckermeister Bernd Dehren aus Gerolstein, in Cochem – Cond, direkt an der Moselbrücke, ein produzierendes Senfmuseum.
Danach restaurierte er die zweite Historischen Senfmühle. Diese wurde 2009 in Köln am Holzmarkt (Gegenüber dem Schokoladenmuseum) in Betrieb genommen und ist seither Museum und Produktionsstätte.
Die Senfmühlen wurden so wieder in Stand gesetzt, dass die Herstellungsweise in seiner vollständigen Bandbreite wieder gezeigt werden kann. Antrieb natürlich wie anno über Transmissionsriemen, die von Leerlauf auf Antrieb umgeleitet werden. Sieben Tage in der Woche werden täglich Führungen angeboten. Dabei kann man dem Senfmüller über die Schulter schauen und miterleben, wie auf den ältesten Senfmühlen der Welt, Senf entsteht. Alle neun Senfsorten können während der Führung kostenlose probiert werden. Weitere Senfnebenprodukte sind 8 Senfkonfitüren, Senfschnaps & Senflikör, Senfleber- und Blutwurst, Senfbeisser, Senfgriebenschmalz, Senftrüffel, unterschiedliche Senf-Kochbücher, sowie Senfkörner und Senfmehl für Bäder, Wickel und Kuren, die man in den Mühlen erwerben kann.
Heute produzieren die beiden alten Senfmühlen wieder feinsten, kalt gemahlenen Gourmet Senf. Als Grundlage hierfür sind zwei Original – Rezepte aus dem 15. Jahrhundert und aus dem Jahre 1820 – ein absolutes Betriebsgeheimnis. Ziel ist es, Senf so herzustellen, wie dies dem Baujahr der Senfmühlen entspricht. Dazu drehen sich 525 kg schwere Mühlsteine aus schwarzem Basalt-Lava-Stein. Übrigens wurde dieser Stein wegen seiner Härte auch am Kölner Dom verwand.
Durch das Kaltmahlverfahren bleiben alle ätherischen Öle und natürliche Inhaltsstoffe vollwertig erhalten. Senf regt die Mund- und Magensaftproduktion an, ist appetitanregend und verdauungsfördernd. Macht fette Speisen verdaulicher und ist cholesterin- und blutdruckregelnd. Hemmt das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien. Senf hat entzündungshemmende Eigenschaften im Bereich der Harnwege und der Atmungsorgane.
Für die Senfherstellung werden ausschließlich Natur Gewürze verwand. Keine Aromastoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Antioxidationsmittel, frei von Laktose. Abgefüllt wir der Senf nur in original Steinguttöpfen. So hat der Senf eine Haltbarkeit von bis zu 2 Jahren und muss nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Für seine Spitzenqualität erhielt der Senfmüller Wolfgang Steffens von der DLG 5 Goldene und eine Silberne Medaille, und die Aufnahmen in den Internationalen Convenience Top Ten Unternehmen. Also echte Klasse statt Masse wird hier geboten!
Ein Besuch, der sich lohnt!
***
Bilder und Texte mit freundlicher Genehmigung von Senfmüller Wolfgang Steffens. Weitere Informationen zu den Senfmühlen finden Sie unter:
Info für Cochem: senfmuehle.net
Info für Köln: senfmuehle-koeln.de