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Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

NS Dokumentationszentrum Köln

Außenansicht des EL-DE-Hauses Appellhofplatz 23-25/Ecke Elisenstraße Foto: Jürgen Seidel 2009
Außenansicht des EL-DE-Hauses Appellhofplatz 23-25/Ecke Elisenstraße Foto: Jürgen Seidel 2009

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln wurde am 13. Dezember 1979 durch Beschluss des Kölner Rates gegründet und entwickelte sich zur größten lokalen Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland. Es hat seit 1988 seinen Sitz im EL-DE-Haus, das nach den Initialen seines Bauherrn, des Kaufmanns Leopold Dahmen, benannt wurde. Dort befand sich von Dezember 1935 bis März 1945 die Zentrale der Kölner Gestapo. Im Innenhof des Gebäudes wurden in den letzten Monaten des Krieges mehrere Hundert Menschen, vor allem ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, hingerichtet. Wie durch eine Ironie des Schicksals blieb das EL-DE-Haus im Krieg weitgehend verschont.

Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus" - Medienstation Foto: Rheinisches Bildarchiv/Marion Mennicken
Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus" - Medienstation Foto: Rheinisches Bildarchiv/Marion Mennicken

Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) widmet sich dem Gedenken an die Opfer des NS-Regimes sowie dem Erforschen und Vermitteln der Geschichte Kölns im Nationalsozialismus. Am 4. Dezember 1981 wurde das ehemalige Gestapogefängnis als Gedenkstätte eröffnet. In den zehn Zellen sind rund 1.800 selbstständige Inschriften und Zeichnungen der Gefangenen erhalten. Die Gedenkstätte stellt als eine der am besten erhalten gebliebenen Haftstätten der NS-Zeit ein Kulturgut von nationalem und europäischem Rang dar.

Die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus", die seit Juni 1997 im EL-DE-Haus gezeigt wird, behandelt das gesamte politische, gesellschaftliche und soziale Leben Kölns in der NS-Zeit: Machtergreifung und Machtapparat, Propaganda und „Volksgemeinschaft", Alltagsleben, Jugend, Religion, rassistische Verfolgung und den Völkermord an den Kölner Juden und an den Sinti und Roma sowie Widerstand, Krieg und Kriegsgesellschaft. Darüber hinaus werden Sonderausstellungen zu lokalen und überregionalen Aspekten der NS-Zeit gezeigt und jährlich über 130 Veranstaltungen durchgeführt. Die Museumspädagogik und die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus entwickeln in ihren Bereichen zahlreiche Bildungsangebote.

Führung für eine Schulklasse durch die Dauerausstellung Foto: NS-Dokumentationszentrum/Jörn Neumann
Führung für eine Schulklasse durch die Dauerausstellung Foto: NS-Dokumentationszentrum/Jörn Neumann

Das NS-DOK versteht sich auch als ausgeprägte Forschungsstätte. Dazu trägt die Bibliothek mit Literatur zu Köln in der NS-Zeit sowie zur allgemeinen NS-Geschichte und zum Rechtsextremismus ebenso bei wie die Dokumentation, welche die umfangreichen Sammlungen von Fotografien, Plakaten, Objekten, Dokumenten und Erinnerungsberichten sichert, in Datenbanken auswertet und zugänglich macht. Zahlreiche Forschungsprojekte behandeln z.B. die jüdische Geschichte, Zeitzeugenberichte und -interviews, die Zwangsarbeit, Polizei, Jugend, Presse und Vereinswesen, verschiedene Opfergruppen und das Gedenken an den Nationalsozialismus, wie im Projekt „Stolpersteine" des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Zu den laufenden größeren Forschungsvorhaben zählen die Geschichte des Holocaust, Widerstand, Gestapo, NSDAP-Gauleitung, Stadtplanung, Gesundheitspolitik und „Hitler-Jugend". In einer eigenen Schriftenreihe, der Reihe „Arbeitshefte" und einer Reihe der Info- und Bildungsstelle sowie in vielen Einzelpublikationen und auf einer eigenen Internetseite werden die Forschungsergebnisse veröffentlicht.

Das NS-Dokumentationszentrum gehört als städtische Institution seit 2008 zum Verbund der städtischen Museen Kölns und ist damit innerhalb der Stadtverwaltung für die Behandlung von Themen zuständig, die die NS-Vergangenheit der Stadt betreffen darunter auch seit 1989 für die durchgeführten Besuchsprogramme der Stadt für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Das NS-DOK wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. 2000 mit dem Museum of the Year Award - „Special Recommendation".

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Öffnungszeiten (Stand Oktober 2013):

Gedenkstätte, Dauerausstellung und Sonderausstellungen:
Di - Fr 10 bis 18 Uhr, Sa, So 11 - 18 Uhr, 1. Do im Monat (außer an Feiertagen) 10 - 22 Uhr

Bibliothek, Medien- und Arbeitsräume:
Di und Mi 10 - 16 Uhr, Do 10 - 18 Uhr, Fr 10 - 13 Uhr

Für einen Rundgang durch Gedenkstätte und Dauerausstellung steht ein Audioguide in acht Sprachen (deutsch, englisch, französisch, hebräisch, niederländisch, polnisch, russisch und spanisch) in der Länge von 3¼ Stunden pro Sprache zur Verfügung, der gegen eine Gebühr von 2,- Euro auszuleihen ist.

Weitere Informationen über das NS-Dokumentationszentrum können sie der Internetseite entnehmen.

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Bilder und Text über das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln mit freundlicher Genehmigung von Martin Rüther, NS-Dokumentationszentrum 

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