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Knalltüten
Kindergedichte für ganz Große

Ulf Annel

Unsinngedichte und witzige Reime zum Querdenken für echte Knalltüten mit frechen Bildern, die Spaß garantieren.

ISBN: 978-3-937601-96-0
Preis: 12,80 €

Eigelstein – Ein Viertel mit Tradition

Eigelstein – Ein Viertel mit Tradition

Julia Meyer

Auf der Suche nach echter kölscher Lebensart ist man im „Eigelsteinveedel” wohl genau richtig. Waren früher Töpfer, Glasbläser und Schmiede rund um das alte Stadttor angesammelt, sind es heute überwiegend Gemüsehändler und Kneipiers. Nicht nur eine Vielzahl an Bars, jungen Szenekneipen, Cafés und Versorgungsmöglichkeiten, sondern auch Kunstgalerien und kulturelle Höhepunkte, sind hier zu finden. Als eines der ältesten Veedel der Stadt ist es bei Bewohnern und Touristen ein beliebter Treffpunkt. Seinen Namen verdankt das Viertel dem Eigelsteintor, das mit dem Bau der großen mittelalterlichen Stadtmauer entstand. Als eines der drei verbliebenen Stadttore ist es ein beliebter Touristenmagnet, Ausstellungsraum und Sitz der freien Jazz-Haus-Schule. Es gilt als umstrittenes Symbol des Bezirks und gehört zur Kulisse des Szeneviertels wie der Dom zur Stadt.

Der Eigelstein war Teil der alten römischen Heerstraße, die durch Köln zum Niederrein nach Neuss und Xanten führte. Heute stellt das kleinste Viertel der Stadt im Grunde eine Verbindung zwischen Eberplatz und Hauptbahnhof dar. Auf den ersten Blick hält man den Eigelstein für eine ganz gewöhnliche Straße. Erst bei genauerer Betrachtung kann man die vielen verborgenen Schätze erkennen. Neben der Produktion der Privatbrauerei Gaffel, findet man gleich um die Ecke das prominente Hotel Savoy sowie die kölsche Kneipen Weinhaus Vogel, Lapidarium und Em Kölsche Boor. Em Kölsche Boor (Im kölschen Bauer) zählt zu den ältesten Brauhäusern der Stadt und wurde im September 1760 unter dem Namen Zum Elephanten eröffnet. Erst seit dem Jahr 1907 trägt es seinen heutigen Namen.

Etwas ganz Besonderes ist am Eigelstein 115 zu entdecken. Das schmalste Haus von Köln mit einer Breite von gerademal 2,56 Meter (dafür ist es jedoch bis zu 30 Meter lang) ist beim Vorbeigehen leicht zu übersehen. Zwischen den Mauern seiner Nachbarn fällt es fast nicht auf. Das könnte auch daran liegen, dass die Außenmauern der angrenzenden Häuser gleichzeitig die Innenwände der Wohnungen von Eigelstein 115 sind. Um alles so platzsparend wie möglich zu gestalten gelangt man nur über eine Freitreppe im Hinterhof in die oberen Etagen, die Türklingeln sind in die Türen eingebaut. Unter dem großen Sanierungsprogramm der Stadt (1996) gab es die Auflage, Baulücken zu schließen. So kam es 1997 zum Bau des schmalsten Hauses Kölns. Entworfen wurde der einzigartige Glaspalast von den Architekten Brandlhuber und Knies, die hierbei ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Bestehend aus drei Wohneinheiten und einer Geschäftseinheit, ist das Gebäude vor allem bei Architektur-Liebhabern sehr beliebt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

In den Sommermonaten bieten vor allem die zahlreichen Cafés und Bars rund um die Eigelsteintorburg Platz, um sich niederzulassen. An Fronleichnam findet Kölns ältestes Straßenfest im Veedel statt und seit 1977 wird als jährlicher Höhepunkt ein Radrennen rund um den Eigelstein durchgeführt. Überall wo man hinsieht, bietet der Eigelstein Geschichte- bei zahlreichen Stadtführungen kommt man hier vorbei. Auch die Filmindustrie nutzt das charmante Viertel gern einmal als Schauplatz.

Für die Anwohner und Geschäftsleute wird durch den Förderverein Eigelstein e. V. stets für Kommunikation gesorgt. Durch den monatlichen Stammtisch und die Zeitung Götterbote ist man immer bestens über das Geschehen im Viertel informiert.

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Foto: Brauhaus em Kölsche Boor, wikipedia

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