Vor- und rückspringende Fassaden, verzierte Gartentörchen und bogenförmige Haustüren haben etwas magisches, ja märchenhaftes an sich. Jedoch befinden wir uns nicht im Märchen, sondern in einer kleinen Siedlung der Domstadt Köln- der Märchensiedlung.
Rotkäppchenweg, Drosselbartstraße, Dornröschenhecke oder Sieben-Raben-Gasse lassen an die Geschichten der Brüder Grimm erinnern. 181 Einfamilienhäuser, die unter dem Motto „Leben wie im Märchen” in den Jahren 1922 bis 1929 südlich der Bergisch Gladbacher Straße entstanden. Die Architekten der Bauten, Manfred Faber und Wilhelm Riphan ließen die Siedlung auf den früheren Ländereien des mittelalterlichen Rittergutes Iddelsfeld errichten. Viele Arbeiterfamilien wohnten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in engen Mietskasernen. Mit der Märchensiedlung sollte für diese Familien Wohnraum geschafft werden, der die Ideale der aus England stammenden Gartenstadtbewegung umsetzte. So gab es neben fünf bis sechs Zimmern einen Garten, der zum Gemüseanbau und zur Kleintierhaltung genutzt werden konnte – zur damaligen Zeit für viele die einzige Möglichkeit, sich gesund zu ernähren.
135 Einzelobjekte der Märchensiedlung stehen heute unter Denkmalschutz. Das Bild der Siedlung soll so gut es geht aufrechterhalten werden, um den zauberhaften Charme der Siedlung zu bewahren.
... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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Haus in der Märchensiedlung, Nicola