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Weihnachten bei Familie Luther

Christoph Werner

Luthers jüngster Sohn erzählt vom Christfest

Paul Luther, der jüngste Spross der Lutherfamilie, gewährt dem Leser Einblick in sein Leben und das seiner Familie.
Er berichtet von seiner Kindheit in Wittenberg und der Krankheit seines Vaters, von seiner Verwicklung, die ihm als Leibarzt widerfuhren, und von den Intrigen am Gothaer Hof. Reichlich illustriert öffnen sie dem Leser die Tür zur Weihnachtsstube der Familie Luther.

Der Dreikönigsschrein in Köln

Der Dreikönigsschrein in Köln

Florian Russi

Bild 1: ca. 1668/90 bis 1889 wurde der Schrein in einem Marmormausoleum bewahrt (Johannes Vogel, 1780)
Bild 1: ca. 1668/90 bis 1889 wurde der Schrein in einem Marmormausoleum bewahrt (Johannes Vogel, 1780)
Im Stilequartett war er das Vorzeigebeispiel für ein Kunsthandwerk aus der Epoche der Gotik. Er ist Kleinod, zu dem mehrere Künstler, deren Namen nicht alle bekannt sind, einen Anteil beigetragen haben. Darüber hinaus ist er eines der bedeutendsten Reliquiare, d.h. künstlerisch gestaltete Behältnisse für Reliquien, des Mittelalters. Der Legende nach soll er Knochen der Heiligen Drei Könige beinhalten. Als der Schrein Ende des 12. Jahrhunderts hergestellt wurde und auch noch in den Jahrhunderten danach wurde dieser Legende fest geglaubt. Die drei Könige selbst, deren Gedenktag am 06. Januar (Fest der Heiligen Drei Könige) gefeiert wird, entstammen verschiedenen Legenden. In der Bibel, auf der diese Legenden beruhen, ist nicht von Königen sondern von Weisen die Rede. Sie waren Sternkundige und nahmen zur Zeit der Geburt Christi eine seltene Sternenkonstellation zum Anlass, nach einem neu geborenen „König der Juden" zu suchen. Weil sie zu den ersten gehörten, die dem Jesuskind huldigten und ihm darüber hinaus Geschenke brachten (Gold, Weihrauch und Myrrhe), die eines Königs würdig waren, gehören sie für die christlichen Kirchen zu den herausragenden Glaubenszeugen.
Aus den Weisen wurden dann in der Überlieferung Könige und die mittelalterliche Gesellschaft war immer bereit, die Gebeine, Kleidungsstücke oder Gebrauchsgegenstände von Heiligen zu hüten und in Ehren zu halten. Der Reliquienkult gehörte zudem zu den wichtigsten Einnahmequellen von Kirchen, Klöstern, Wallfahrtsorten sowie den dort befindlichen Herbergen und Gaststätten.
Insofern war es ein höchst bedeutendes Ereignis, als im Jahr 1164 der damalige Kölner Erzbischof Rainald von Dassel seinem Bistum die Dreikönigsreliquien zum Geschenk machte. Dassel war zu dieser Zeit Kanzler und engster Vertrauter des römisch-deutschen Kaisers Friedrich I., genannt Barbarossa. Für ihn hatte er die Stadt Mailand militärisch erobert und dabei waren ihm die Dreikönigsreliquien in die Hände gefallen. Aus Dankbarkeit schenkte der Kaiser seinem Kanzler und Mitstreiter die attraktive Beute. Von Dassel aber beehrte damit sein Bistum, in dem er von 1159 bis 1167 residierte, sich wegen seiner anderen Verpflichtungen aber nur zu wenigen Zeiten persönlich aufhielt. Das Bistum war für ihn vor allem eine Pfründe, die ihm seine nicht geringen Auslagen und seinen Lebensunterhalt garantierte. Die damaligen kaiserlichen Beamten und Getreuen mussten sich meistens „aus dem Land" ernähren.
Bild 2: Schrein mit rotgoldenem Schutzgitter, Darstellung von 1633
Bild 2: Schrein mit rotgoldenem Schutzgitter, Darstellung von 1633
Mit der Überlassung der Dreikönigsreliquien hat von Dassel Köln ein damals wie heute sehr wertvolles Geschenk gemacht. Der zwischen 1190 und 1225 in seiner Substanz durch den Goldschmied Nikolaus von Verdun als Reliquiar hergestellte, mit Gold überzogene und reich geschmückte Schrein hat einen unschätzbaren Wert. Neben den Reliquien der drei Könige bewahrt er auch noch Knochenteile des Heiligen Gregors von Spoleto sowie von weiteren Kirchendienern bzw. Glaubenszeugen auf. Das wertvolle Kunstwerk weckte über Köln hinaus Begehrlichkeiten und wurde mehrfach geraubt und wieder zurückgebracht. Einige Edelsteine Gemmen und andere Schmuckstücke, mit denen er verziert war, gelangten dabei bis heute in „falsche Hände". Kunst- und Reliquienraub war im Mittelalter (und auch in späteren Kriegen) nichts Ungewöhnliches. Auch die Gebeine des Heiligen Nikolaus wurden aus seiner Heimatstadt Myra gestohlen und in die italienische Hafenstadt Bari entführt. Die Stadt Köln kann heute, ohne Rückgabeansprüche befürchten zu müssen, stolz darauf sein, eines der bekanntesten und schönsten Kunstwerke und Reliquienkultskulpturen zu besitzen.

  

   

   

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Bildquellen:
- Bild 1: wikimedia - gemeinfrei
- Teaserbild und Bild 2: wikimedia - gemeinfrei 

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