Paris, Berlin, New York und auch Köln, sie alle vereinen in ihrem Großstadtbild die unterschiedlichsten Nationalitäten, Kulturen und Ethnien. Wer Köln kennen lernen möchte, kommt nicht umhin, sich in ein vielseitiges Gespräch mit unterschiedlichen Religionen zu begeben. Einen Anreiz dazu liefert die Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld auf dem Gelände der Deutschland-Zentrale der DITIB.
1996 entstand der Ratsbeschluss zum Bau einer repräsentativen Moschee in Köln, in der Muslime ihren Glauben praktizieren können. Im Jahr 2000 stellte die DITIB schließlich eine Anfrage an die Stadtverwaltung für eine Baugenehmigung, die im November 2008 erteilt wurde. Ein Jahr später fand die Grundsteinlegung für den Neubau statt. Das Richtfest erfolgte ca. drei Jahre später, nachdem die Rohbauten der 37 Meter hohen Kuppel und der zwei 55 Meter hohen Minarette fertiggestellt worden waren.
Wie so oft, wenn es um das Thema der Moscheenbauten geht, zog auch das Projekt der DITIB scharfe Kritiker nach sich. Anfang des Jahres 2014 kam es sogar zu einer Brandstiftung, bei der die gläserne Eingangstür beschädigt wurde. Doch selbst die Gegner des Neubaus können sicher eines nicht leugnen: Die Zentralmoschee ist architektonisch gesehen eine Augenweide, die die Modernität Kölns unterstreicht. 2005 gewannen die Architekten Gottfried und Paul Böhm den ausgeschriebenen Wettbewerb der DITIB und schafften somit, ein Zusammenspiel von Beton, Glas und Holz ins Leben zu rufen. Insgesamt bietet das Gebäude fünf Stöcke, in denen 1.200 Menschen Platz finden können. Eine breite Rampentreppe verbindet die zwei Hauptgeschossebenen, in der oberen sind die Zugänge zu dem Gebetsraum, der aus mehreren schalenartigen Wandscheiben besteht. Diese bilden das Zentrum der Kuppel. Darüber hinaus sind eine Bibliothek, Bücherei sowie Schulungs- und Büroräume in den Komplex integriert. Im Zentrum des Hofes lädt ein Brunnen zu einem gemeinsamen Treffen ein. Ein Ziel der Konstruktion besteht darin, Neugier und Faszination für eine fremde Religion zu wecken und gleichzeitig ein geöffnetes Flair des Gebäudes zu schaffen, das Fremden eine Einladung zum Betreten vermittelt.