Wenn wieder die Narren durch die Straße rennen, wildfremde Leute „Bützchen" (Küsschen) verteilen, und die Welt auf dem Kopf zu stehen scheint, dann ist es wieder soweit - die fünfte und wohl schönste Jahreszeit beginnt. Die Karnevalszeit!
Nach der Eröffnung im November hat das bunte Treiben zunächst ein Ende. Im Januar findet dann die feierliche Bekanntgabe des Dreigestirns mit der Vergabe der Karnevalssymbole durch den Oberbürgermeister statt. Durch das neue Dreigestirn wird das alte verabschiedet und die Karnevalszeit nimmt ihren Lauf.
Fast täglich kann man in den folgenden vier bis sechs Wochen die verschiedensten Veranstaltungen mit Büttenreden, Gelächter, Spaß und Tanz besuchen. Je näher der Karnevalshöhepunkt rückt, desto mehr Leute erscheinen in Verkleidung und Maskierung. Gemeinsam wird getrunken und gefeiert. Soziale Unterschiede und verschiedene Lebensstile spielen hierbei keine Rolle. Denn in der Karnevalszeit sind alle Jecken gleich. Symbolisch für die Gleichheit steht auch die immer wiederkehrende Zahl Elf.
Am Donnerstag vor Aschermittwoch findet die so genannte Weiberfastnacht (Wieverfastelovend) statt. An diesem Tag wird der Straßenkarneval eröffnet und das Geschehen von den Festsälen und Sitzungen auf die Straße verlagert. Spätestens jetzt feiert jeder Kölner mit. In den darauffolgenden Tagen gibt es mehrere Festumzüge bis es schließlich am Rosenmontag zum Höhepunkt der Karnevalszeit kommt. Der Rosenmontagsumzug erstreckt sich über sieben Kilometer und wird von allen Karnevalsgesellschaften des Festkomitees durchgeführt. Vier Stunden lang bieten die Karnevalsgesellschaften den Besuchern ein großes Schauwerk und versuchen mit Süßigkeiten und Bonbons den Kindern, aber auch den Erwachsenen, eine Freude zu bereiten. Der Festumzug steht jedes Jahr unter einem anderen Motto und bietet genug Platz für Parodien und Nachahmungen aktueller politischer, sozialer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Themen.
Der Zug endet mit dem Dreigestirn. Die Jungfrau und der Bauer teilen sich hierbei einen festlich geschmückten Prunkwagen, der Prinz fährt allein. Unter Jubel verteilt das Dreigestirn Süßigkeiten, Schokolade und Stoffpuppen. Anschließend wird bis spät in die Nacht ausgiebig gefeiert.
Auch am Dienstag nimmt das Karnevalstreiben noch kein Ende. Zum Ausklang der schönen Zeit wird der Tag vor Aschermittwoch ausgiebig zelebriert. Die so genannte Nubbelverbrennung wird zum Finale des Festes. Der Nubbel, eine Strohpuppe in einem alten Anzug, wird von den Jecken unter lautem Geheul und Geschrei verbrannt. Mit der Verbrennung wird der Karneval begraben und auch die Sünden, die während der Karnevalszeit begangen wurden, sind hiermit beglichen. Anschließend wird in den Kneipen und Brauhäusern bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert, um das Ende hinauszuzögern.
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Bilder:
Anzeigebild: Deutsche Post, gemeinfrei
Bild 1:J. Badura, Köln/Festkomitee Kölner Karneval
Bild 2: gemeinfrei
Bild 3: J. Badura, Köln/Festkomitee Kölner Karneval
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